Mischpult Automation CAS
VCA Gruppen im Detail

Bis auf die VCA Gruppen, die in der Mischpult Hardware eingebaut sind und wie ein Kanalregler automatisiert werden, müssen alle anderen Gruppen in der Software definiert werden, bevor sie benutzt werden können. Da die Verknüpfung zwischen Master und Slaves hier rein durch die Software der Reglerautomation erfolgt, ist dieser Arbeitsgang unerläßlich. Es gibt allerdings die Möglichkeit, ein Standardset Gruppen im Konfigurations Programm der Reglerautomation vorzudefinieren.

Je nach dem ob eine Gruppe vordefiniert ist oder nicht ist die Definition, Änderung und Löschung der Gruppe unterschiedlich. In jedem Fall wird die aktuelle Gruppenkonfiguration mit der Mischung gespeichert.


Regler Display des CAS MischcomputerKonfigurierte VCA Gruppen und Laufzeit VCA Gruppen

VCA-Gruppen können sowohl durch das Konfigurationsprogramm wie auch aus dem laufenden Mischcomputer Programm gebildet werden. Es gibt einen Unterschied zwischen den konfigurierten VCA-Gruppen und den während der Laufzeit des Programms gebildeten Gruppen:

Die konfigurierten Gruppen sind nach dem Löschen des Speichers als Default-Gruppen wieder vorhanden. Sie sind nach einmaliger Konfiguration fester Bestandteil der Formatierung des Speichers, während die im laufenden Programm erstellten Gruppen zwar mit der Mischung gespeichert werden, aber nach der Formatierung des Speichers mit dem Befehl NEW verschwinden. Die Installation konfigurierter VCA-Gruppen macht nur Sinn, wenn bei der überwiegenden Anzahl der durchzuführenden Mischungen identische Gruppenkonstellationen eingerichtet sein sollten.

Wie die Laufzeit-Gruppen können auch die konfigurierten Gruppen während der laufenden Mischung gelöscht und geändert werden. Wenn Sie in der Konfigurationsroutine Gruppendefinitionen geändert haben, werden diese erst dann wirksam, wenn Sie den Speicher mit NEW neu formatiert haben! Die vorherigen Gruppendefinitionen bleiben im CMOS-RAM der Slave-CPU solange erhalten, bis Sie NEW durchführen.

Statische und Dynamische Master im Detail

Der Mischcomputer macht einen wesentlichen Unterschied zwischen statischen und dynamischen Mastern. Die Master, die nicht als statische Master in der Konfiguration eingerichtet werden werden als dynamische Master behandelt. Bei dynamischen Mastern entspricht der 0dB-Punkt des Masters nicht dem 0 dB-Punkt der Skala, sondern der Stellung des Gruppen-Masters vor dem Aufruf der Konfigurations- Routine. Erst dadurch wird eine sinnvolle Benutzung von Gruppen möglich, mit denen in der laufenden Mischung Regler zu Gruppen zusammengefaßt werden sollen. In diesem Verfahren werden die Verhältnisse der Regler in der Gruppe zueinander nicht verändert, wogegen die Festlegung des 0 dB-Punktes auf den Skalennull die gesamte Gruppe bis auf den Master selbst um den Betrag verschieben würde, um den der gewählte Master zufällig von 0dB abweichend eingestellt ist. Bei Reglern, die ausschließlich als Gruppenregler verwendet werden ist dieses Verfahren eher unübersichtlich. Hier ist die Fixierung des 0 dB-Punktes auf den Skalennullpunkt sinnvoller. Die CAS Mischpult Automation ermöglicht beide Arbeitsweisen. Hierzu müssen die statischen Master dem System mitgeteilt werden. Dies geschieht durch eine Liste im Konfigurationsprogramm in der die statischen Master eingetragen werden.

Einschränkungen in der Arbeitsweise

Die Bildung von dynamischen Gruppen bei der Laufzeit des Programms ermöglicht es Ihnen, beliebige Regler zu Gruppen zusammenzufassen, ohne die Verhältnisse in der Gruppe zu verändern. Um eine sinnvolle Regelung zu ermöglichen, ist es nicht sinnvoll einen Regler als Master zu wählen, dessen momentaner Wert unterhalb von -20 dB und oberhalb von +5 dB steht. In diesem Fall arbeitet die Gruppenroutine zwar einwandfrei, aber die Regelung über den Master hat nur noch einen eingeschränkten Stellbereich. Steht der Master z. B. bei +5dB, so ist nur noch eine geringe Pegelerhöhung möglich. Steht der Master weit unterhalb von 0 dB, so wird eine Regelung durch den Skalenknick im Blendbereich des Regler sehr erschwert. Wählen Sie daher einen Masterregler, dessen Momentanwert nahe 0 dB steht. Eine Limitierung für die Gruppendefinition abhängig von dem Skalenwert des Masters haben wir nicht eingebaut.

Für den Gruppentyp (statisch oder dynamisch) ist es gleichgültig, ob es sich um konfigurierte Gruppen oder Laufzeit-Gruppen handelt. Bei konfigurierten, dynamischen Gruppen wird der 0 dB Punkt der Gruppe der Wert des Masters bei der Durchführung von NEW.

Hardware VCA Gruppen

Hardware Gruppen sind in den VCA Regler Modulen mit A-Schnittstelle anwählbar. Eine Reihe von unterschiedlichen Gruppenmodulen sind lieferbar. Bei Hardware VCA Gruppen Systemen erfolgt die Verschaltung zwischen Group-Master und Slave durch die im Mischpult selbst eingebaute Hardware. Die Anwahl der Gruppenzuordnungen erfolgt durch 'Daumenrad'-Schalter oder einzelne Drucktasten in den VCA-Modulen. Dieses System ist auch ohne Mischcomputer funktionsfähig. Die meisten Gruppenmodule verfügen über Automations Schnittstellen und können in die Mischpult Automation einbezogen werden. Für den Rechner besteht kein Unterschied zwischen einem Kanalregler oder einem VCA Gruppen Modul. Auch hier werden die Änderungen in den Gruppenmodulen gespeichert, die Auswirkung der gespeicherten Änderungen erfolgt durch die Hardware im Mischpult, was eine korrekte, dem Schreibbetrieb entsprechende Einstellung der Kodierschalter voraussetzt. Wegen der Hardware-Ausführung der Gruppen arbeiten diese immer wie statische Master.

Die Installation von Hardware VCA Gruppen

Um die Hardwaregruppen sinnvoll in die Reglerautomation einzubinden ist neben dem eigentlichen Anschluß an ein Kanalinterface zusätzlich die Installation als statischer Master im Konfigurationsprogramm sinnvoll.

Hardware Gruppen Erkennung

VCA Reglermodul SVCA-LDer Mischcomputer verfügt über eine Möglichkeit, die Zuordnung zwischen Kanälen und Hardware-Gruppen zu erkennen. Diese Routine wird vor jeder Dateioperation und bei jedem Wechsel von SLEEP in einen Mischmodus durchgeführt. Durch Umschaltung der Reglermodule und Ausgabe von Referenzspannungen in einem festen Raster kann die Automation ermitteln, welcher Kanal auf welche Gruppe geschaltet ist. Die vom System ermittelte Gruppenzuordnung wird auf dem Hauptbildschirm im Feld für Hardwargruppen über dem Feld für Softwaregruppen angezeigt. Das Verfahren setzt voraus, daß die Gruppen 1 bis 8 auf 8 Interface-Plätze in aufsteigender Reihenfolge aufgesteckt sind, die mit 1, 9, 17, 25, 33 usw. beginnen. Hält man sich nicht an diese Vorgabe werden falsche Gruppenwerte angezeigt. Die Installation als statischer Master in der Konfiguration ist erforderlich um zu verhindern, daß die auf den Gruppenmodulen selbst von der momentanen Reglerstellung abhängige Hardwaregruppen-Zuordnungen angezeigt werden. Nicht möglich ist zur Zeit (Version 4.1) die Erkennung der Hardware-Gruppe 9, der Gruppen A bis F in VCA Gruppen Master Modul GR5AT1- Kanälen vor 1988 sowie die Group to Group Zuordnung in den Gruppenmodulen GR5S. Ferner setzt die Hardware Gruppen Erkennung Reglermodule mit Automations Interface Typ A, wie den nebenstehend abgebildeten SVCA-L für die Mischpult Serien 5MT Serie S und 5MT Broadcast und Kanal Interfacekarten CCI/A voraus. Die Gruppen Master unterliegen dieser Einschränkung allerdings nicht. Hier kann auch die mit der Automations Schnittstelle Typ O ausgerüstete 8fach VCA Gruppen Einheit 8GR verwendet werden.

Hardware und Software-Gruppen als getrennte Gruppenebenen

Sowohl das Hardware VCA Gruppen System, wie auch das Software VCA Gruppen System ermöglichen nur die Gruppenbildung in einer Ebene. Über die Hardware-Gruppen kann jeder Regler nur einer VCA-Gruppe zugeordnet werden. Softwareseitig kann jeder Regler entweder Master oder Slave sein. Unmöglich ist es einen Slave mehreren Mastern zuzuordnen oder einen Slave wiederum als Master zu definieren. Diese Limitierung wird durch die gemeinsame Verwendung von Hard- und Softwaregruppen überwunden. Da es möglich ist Hardware-Gruppen-Mastern wiederum als Slaves von Softwaregruppen zu definieren ist so eine zweite Gruppenebene möglich.

Hardware-Komponenten für VCA- und Cut-Gruppen

Verschiedene Hardware-Einheiten für den Aufbau von VCA Gruppen sind verfügbar.

Hardware VCA Gruppen Module für Systeme mit der Schnittstelle des Typs A

Verschiedene Hardware VCA Gruppen Module sind mit der A-Schnittstelle ausgestattet. Verfügbar sind zur Zeit die Module GR5 mit 100 mm Regler und + 10 dB maximaler Verstärkung, GR5L mit 126.5 mm Regler und +15 dB Maximalverstärkung, GR5S mit 100 mm Regler und + 10 dB Verstärkung und GR5SL mit 126.5 mm Regler und + 15 dB Verstärkung. Ferner gibt es Reihe von kundenspezifischen Sonderausführungen dieser Module mit diversen Sonderausrüstungen. Außerdem ist ein 8-fach Cut-Gruppen-Modul GC8 verfügbar, VCA Gruppen Modul 8-GRdaß über 8 Cut-Schalter und 8 Write- Tasten verfügt. Dieses Modul ist mit einer A-Schnittstelle ausgerüstet und kann zur Bildung von reinen Software-Cut-Gruppen benutzt werden. Der Reglerteil dieses Modul liefert eine justierbare Referenzspannung die für Regler mit +15dB oder + 10 dB ausgelegt werden kann.

Dezidierte Gruppenmodule 8GR für Systeme mit A- und O-Schnittstelle

Der Einbau von dezidierten Gruppenmodulen ermöglicht es auch in einem Mischcomputer ohne Cut Gruppen Master Modul 8-CUTHardwaregruppen die VCA Gruppen Master auf separate Regler, die im Summenbereich eingebaut werden können, aufzulegen. Diese VCA Gruppen Module können dann wie Hardware-Gruppen verwendet werden. Die Einrichtung der Gruppen erfolgt durch die an anderer Stelle beschriebenen Routinen im Konfigurations Programm des Mischcomputers. Zweckmäßigerweise werden diese Gruppenmodule als statische Master installiert. Der Typ 8GR ist mit einer Schnittstelle des Typs O ausgestattet. Da die gemischte Verwendung von Interfacekarten mit O- bzw. A-Schnittstelle innerhalb eines Systems möglich ist kann diese Einheit beliebig verwendet werden. Der 8GR besitzt 8 100 mm Regler und 8 CUT-Tasten. Zusätzlich sind Tasten für WRITE und ISO vorhanden. Pro Einheit müssen 8 Kanäle einer Interfacekarte mit O Schnittstelle verfügbar sein. Beliebig viele Einheiten können eingebaut werden. Jede 8GR VCA Gruppen Master Baugruppe hat neben der Funktion als Software VCA Gruppen Master auch noch Ausgangs-Schaltungen mit denen die für die Funktion als Software Group Master unerhebliche vom Rechner rückgeführte Spannung innerhalb der Anlage zur Steuerung von anderen Komponenten (z. B. Pan-Pots, nicht standardmäßig automatisierte Returns usw.) verwendet werden kann. Die Ausgänge sind kompatibel mit den Ausgängen der GR5 Hardware VCA Gruppen Module. Ferner sind die Ausgänge der Cut-Funktionen über Optokoppler galvanisch getrennt verfügbar. Hiermit können GPI-Funktionen gesteuert werden.

Dezidierte Cut-Gruppenmodule 8CUT für Systeme mit A- und O-Schnittstelle

Analog zu den 8GR-Modulen dienen die 8CUT-Module zur Bildung von reinen Cut-Gruppen. Das Modul ist mit einer O-Schnittstelle ausgerüstet. Es sind jeweils 8 CUT- und 8 Write-Tasten vorhanden. 8CUT ist für den Anschluß an einer zum Modul passenden Rechner-Interface-Karte des Type CCI/O ausgelegt.


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